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INSOS St.Gallen Appenzell Innerrhoden

Newsletter Dezember 2022

Sehr geehrte Damen und Herren

Schon ist wieder ein Jahr vorbei. Bevor wir uns davon verabschieden, werfen wir einen Blick auf die Themen, die unsere Branche am meisten beschäftigen: Das sind die Gesetzesrevision und der Fachkräftemangel. Wo stehen wir bei der Gesetzesrevision im Kanton SG? Wo steht diesbezüglich unser Nachbar, der Kanton ZH? Wo sollen/wollen wir beim Fachkräftemangel ansetzen? Lohnt sich eine vertiefte Auseinandersetzung mit der Generation Z? Seit drei Monaten ist Claudius Luterbacher der neue Leiter des Amtes für Soziales - das ist eine gute Gelegenheit, uns mit ihm über diese Themen, die uns auch im neuen Jahr herausfordern werden, zu unterhalten.

Wir bedanken uns bei Ihnen für die wertvolle Zusammenarbeit, das Vertrauen und die Unterstützung im vergangenen Jahr. Wir wünschen allen frohe Festtage und ein gutes neues Jahr, und wir freuen uns, wenn wir auch im Jahr 2023 gemeinsam vieles bewirken können.

Felicitas Leibundgut, Geschäftsführerin INSOS SG-AI
Inhaltsverzeichnis:

News aus dem Verband

Die Branche verliert mit Christian Gertsch ein Urgestein

Ende August 2022 ist INSOS-Präsident Christian Gertsch zum Gemeindepräsidenten von Neckertal gewählt worden. Damit verliert der Verband leider per Ende Dezember eine sehr engagierte und kompetente Person, die mit ihrem Fachwissen den Verband seit mehr als zwanzig Jahren sehr prägte. Wir danken Christian Gertsch von Herzen für seine geleistete Arbeit und den unermüdlichen Einsatz für gute Rahmenbedingungen, damit die sozialen Organisationen ihren Auftrag gut wahrnehmen können. Wir wünschen ihm in seiner neuen Funktion viel Befriedigung und Erfolg!
Wir werden Christian Gertsch offiziell an der Hauptversammlung verabschieden. Vizepräsident Marco Dörig übernimmt interimsweise die Aufgaben des Präsidenten.

 



Gesetzesrevision in SG - die Partizipation ist geklärt

Nachdem das Amt für Soziales die beiden Kick-offs mit den Leistungserbringern und den Selbstvertreter*innen durchgeführt und ausgewertet hatte, erarbeitete es ein Konzept Partizipation. Kern des Konzeptes ist der Aufbau von zwei Netzwerkgruppen unter dem Lead der Behindertenkonferenz St.Gallen-Appenzell (BeKo). Die eine Netzwerkgruppe vereinigt die Dienstleistungsanbieter, die andere Netzwerkgruppe wird sich aus Selbstvertreter*innen zusammensetzen und muss noch aufgebaut werden. Die BeKo wird die Stellungnahmen der beiden Netzwerkgruppen in der Begleitgruppe vertreten, welche die strategischen Inhalte der Gesetzesrevision beurteilt. Die Begleitgruppe setzt sich ihrerseits aus Vertreter*innen des Kantons (Beat Ernst, Claudius Luterbacher, Nora Stahr), Dienstleistungserbringern (INSOS, Pro Infirmis und Entlastungsdienst), der Selbsthilfe (procap, insieme) und zwei Selbstvertreter*innen zusammen plus die BeKo. INSOS SG-AI kann zwei Personen delegieren und wird durch die beiden Vorstandsmitglieder Marco Dörig und Beda Meier vertreten. Die erste Sitzung der Begleitgruppe fand am 20. Dezember 2022 statt.



Gesetzesrevision im Kanton ZH – Sparen ist nicht das Ziel

Der Kanton ZH ist schon viel weiter als der Kanton SG punkto Gesetzesrevision: Das neue Selbstbestimmungsgesetz tritt am 24. Januar 2024 in Kraft. Sabrina Gröbli, die Geschäftsleiterin von INSOS ZH, berichtet über den Stand der Dinge, den Prozess, wichtige Entscheidungen und darüber, was den sozialen Organisationen am meisten zu schaffen macht.
 
 



Fachkräftemangel - wie tickt die Generation Z?

Wie tickt die Generation Z? Wie erreicht man sie und wie kann man am besten mit ihr zusammenarbeiten? Das Buch "Gen Z für Entscheider:innen" liefert wichtige Erkenntnisse, Tipps und Anregungen, wie die jungen Leute gefunden, gewonnen und behalten werden können.

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Claudius Luterbacher - hundert Tage im Amt 

Claudius Luterbacher, der neue Leiter des Amtes für Soziales im Kanton SG, ist seit hundert Tagen in seiner neuen Funktion. Er war bereit, unsere Fragen zu beantworten und uns einen Blick hinter die Kulissen werfen zu lassen.

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KVG-Finanzierung - die nächste Etappe steht an

Nun ist klar, wer als nächstes in den sauren Apfel beissen muss bei der KVG-Finanzierung: Das sind das Wohnheim St. Josef, das Johanneum, der HPV Rorschach, die Sonnenhalde Tandem und die Heimstätten Wil. Während erstere Organisation am 01.07.23 mit der Einführung des KVG startet, wurde die Einführung für die übrigen vier Organsiationen auf den 01.01.2024 verschoben, damit diese mehr Zeit für die nötigen Vorarbeiten bekommen. Zu den bestehenden 150 KVG-Plätzen der vier Pilotorganisationen kommen damit rund neue 130 KVG-Plätze dazu. Wie es weitergeht mit der Ausbildungsverpflichtung, ist noch unklar. Allenfalls kommt es zu einer Version Light für unsere Branche. Im neuen Jahr soll eine kleine Arbeitsgruppe bestehend aus dem AfSO, INSOS und Curaviva eine Lösung erarbeiten.

Gut zu wissen

Socialstore Award 2022: Gold für das Tiny House der Heimstätten Wil

Unter dem Dach der Non-Profit-Stiftung Sovalore bietet Socialstore eine nationale, zweisprachige Plattform an, auf der viele soziale Organisationen ihre Produkte verkaufen. Zusammen mit ARTISET setzt sich socialstore dafür ein, dass die von den sozialen Dienstleistern tagtäglich erbrachten Arbeitsleistungen wahrgenommen und wertgeschätzt werden. Mit dem Socialstore Award wird eine Auszeichnung für besondere Produkte und Innovationen vergeben. Der Award wurde am 29. November 2023 im Rahmen der Tagung «Arbeitsintegration neu denken» in der Eventfabrik Bern zum dritten Mal vergeben. 50 Institutionen nahmen mit 80 Produkten in fünf Kategorien teil. In der Kategorie Kooperation holte die Heimstätten Wil mit ihrem Tiny House (siehe auch September-Newsletter) Gold; in der Kategorie Food, Genuss und Spezialitäten mit einer Bean to bear-Schokolade die Stiftung ancora-meilestei Silber, in der Kategorie Kinder & Spiele der HPV Rorschach Silber mit einem dreidimensionalen Leiterli-Spiel und in der Kategorie Schmuck & Mode die Stiftung arwole Bronze mit einem Daybag aus Ecopell-Leder. Herzliche Gratulation!

Copyright: socialstore.ch




Förderung des inklusiven Sports im Kanton St. Gallen

Die Ermöglichung von Teilhabe an sportlichen Aktivitäten ist eine Verpflichtung, die sich aus der UN-BRK ergibt. Der Kanton SG hat darum eine Fachstelle «Koordination inklusiver Sport» geschaffen, die zum Ziel hat, den inklusiven Sport im Kanton St. Gallen zu fördern und durch den Sport mehr Zugehörigkeit in der Gesellschaft zu schaffen. Breitensportveranstaltungen sollen sich für Menschen mit Beeinträchtigung öffnen und Sportvereine ihr Angebot anpassen oder angepasste Trainings schaffen. Die Unterzeichnung der Leistungsvereinbarung für zwei Jahre im Rahmen einer Pilotphase erfolgte am 24. November 2022 mit den beiden Regierungsräten des Departementes des Innern und des Bildungsdepartements und dem Präsidenten von Special Olympics Switzerland, Simon Ammann, im Rahmen eines Unified Trainings. Ab Januar 2023 wird Lena Thoma von Special Olympics Switzerland als Koordinatorin die Fachstelle leiten. Während das Amt für Soziales im Departement des Innern für die Förderung der Teilhabe von Menschen mit Behinderung verantwortlich ist und den Austausch mit Behindertenorganisationen und Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen sicher stellt, ist das Amt für Sport im Bildungsdepartement mit Sportverbänden in Kontakt und sorgt für deren Einbezug. Hier finden Sie weitere Informationen.




Psychische Beeinträchtigungen: Impulse für selbständiges Wohnen

Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen können sich häufig nicht aussuchen, wo und mit wem sie leben möchten. Bei ihren Bestrebungen, selbständig und ausserhalb von Institutionen zu wohnen, stossen sie auf Widerstände, Vorbehalte und sind zudem oft mit eigenen Befürchtungen konfrontiert. Damit ein bedürfnisgerechtes und den individuellen Wünschen entsprechendes Wohnen ermöglicht werden kann, hat die Berner Fachhochschule über zwanzig gute Beispiele in der Schweiz gesammelt, die für die Unterstützung von Menschen mit psychischer Beeinträchtigung im Bereich Wohnen wegweisend sind. Zur Verbreitung der erarbeiteten Impulse und der guten Praxisbeispiele hat INSOS Schweiz die Webseite «Wohnen mit Vielfalt» erstellt. Im Januar gibt es je ein Webinar mit dem Fokus Hauswartpersonal und mit dem Fokus Nachbarschaft.



Erste Behindertensession in der Schweiz

Am 24. März 2023 lädt Nationalratspräsident Martin Candinas zur ersten Behindertensession der Schweiz. Einen Nachmittag lang debattieren Menschen mit Beeinträchtigungen im Nationalratssaal des Bundeshauses ihre Anliegen im Hinblick auf ihre politische Teilhabe. Sie diskutieren, welche Schritte nötig sind, um die bestehenden Hindernisse für die politische Teilhabe von Menschen mit Behinderungen abzubauen und verabschieden eine entsprechende Resolution. Es werden 22 Prozent der Parlamentssitze eingenommen – dies entspricht gemäss Statistik dem Anteil an Menschen mit Beeinträchtigung in der Schweizer Bevölkerung. Bei 200 Nationalratssitzen sind das 44 Sitze. Wer teilnimmt, wird in einer Wahl ermittelt. Zur Wahl können sich alle Menschen mit Behinderungen stellen. Wählen kann jede und jeder. Hier gibt es weitere Informationen.



Belastende Arbeitsbedingungen infolge Personalmangels

Die Folgen des Fachkräftemangels mobilisiert die Angestellten der sozialen Organisation Leben in Vielfalt in Basel: Die Arbeitsbedingungen für die gut 200 Beschäftigten sind inzwischen so belastend, dass knapp 90% der Belegschaft eine Petition unterschrieben hat. Gefordert werden 30% mehr Personal, ein Zuschlag für kurzfristiges Einspringen und eine verbindliche Regelung für die Kompensation von Überstunden.



Die Zufriedenheit nimmt mit dem Grad der Behinderung ab

Zufriedenheitsstudien sind für die Gleichstellung von Menschen mit Beeinträchtigung  wichtig, da anhand der darin aufgezeigten objektiven Unterschiede zwischen Menschen mit und ohne Behinderungen problematische Bereiche mit Verbesserungspotenzial ermittelt werden können. Die aktuelle Erhebung des Bundesamtes für Statistik zeigt, dass im Jahr 2020 Menschen mit Beeinträchtigung, die in Privathaushalten leben, weniger zufrieden sind als die übrige Bevölkerung. Je stärker der Grad der Behinderung, desto grösser sind die Unterschiede. Dieser Fakt trifft nicht nur auf die allgemeine Zufriedenheit in Bezug auf das jetzige Leben zu (die einen Durchschnittswert von 7,2 gegenüber 8,2 auf einer Skala von 0 bis 10 aufweist), sondern auf die meisten untersuchten Lebensbedingungen. Die untersuchten Aspekte des Wohlbefindens erfassten z.B. den Gesundheitszustand (6,2 gegenüber 8,7), die finanzielle Situation (6,5 gegenüber 7,3) oder die Freizeitaktivitäten (7,2 gegenüber 7,9). Auch das Gefühl der Sicherheit variiert laut BFS je nach Grad der Behinderung. Bei Menschen mit Behinderungen ist der Wert mit 7,8 bei den stark eingeschränkten Personen am tiefsten - sie fühlten sich stärker durch Kriminalität oder körperliche Gewalt bedroht. Frauen fühlen sich weniger sicher als Männer. Dies zeigt sich auch bei Menschen mit Behinderungen. 2020 wiesen Frauen mit Behinderungen mit einem Wert von 8,1 das tiefste Sicherheitsgefühl auf, bei Männern mit Behinderungen lag der Wert bei 8,3. Zum Vergleich: In der übrigen Bevölkerung lag der Wert bei 8,4 bei Frauen und 8,8 bei Männern. 

Daten Sitzungen Vorstand

  • Freitag, 20. Januar 2023
  • Freitag, 17. Februar 2023
  • Freitag, 28. April 2023

Hauptversammlung

  • Mittwoch, 29. März 2023, 14-17 Uhr, Heimstätten Wil

Veranstaltungshinweise

  • Generation Z - Was ist los mit der Jugend von heute? Donnerstag, 2. Februar 2023, 17.30-19.30 Uhr, online per Zoom. Eine Veranstaltung von ARTISET
  • Fachsupervision Autismus (Online-Kurs). Montags, 6.2.2023-20.11.2023/5x2 Stunden, 16-18 Uhr. Eine Veranstaltung von ARTISET
  • Soziale Innovation – copy and paste? Freitag, 10. Februar 2023, Hochschule für Soziale Arbeit FHNW, Olten/online. Eine Tagung der FHNW
  • Abstimmungscafé: Donnerstag, 16. Februar 2022, 18 Uhr, Festsaal Katharinensaal, St. Gallen: Eine Veranstaltung von der Beratungsstelle Inklusion
  • Autismus-Spektrum-Störungen. Eine Einführung in theoretische Grundlagen und Inputs für die Arbeit mit Betroffenen. Mittwoch/Donnerstag, 01.03./ 02.03.2023, Pelikanstrasse 18, Zürich. Eine Weiterbildung von agogis.
  • Behindertensession: Freitag, 24. März, 2023, 13.30-18.30 Uhr, Bundeshaus, Bern. Eine Initiative von Pro Infirmis.
  • Veranstaltung zur Gesetzesrevision: Donnerstag, 20. April 2023, 17 Uhr, Historischer Saal, Migros Klubschule, St. Gallen (Details folgen)